Das vorgelegte Projekt "FORUM THALIA" ist als Studie zu sehen, welche nach den im Ausschreibungstext beschriebenen Rahmenbedingungen versucht, die Möglichkeit für eine Überbauung dieses diffizilen Bereiches zwischen Opernring und Gleisdorfergasse auszuloten. In
der Studie soll heraus gearbeitet werden, wieweit diese Überbauung städtebaulich,
wirtschaftlich, funktionell und architektonisch sinnvoll ist. Dass dabei verschiedene
Bedingungen, die in früheren Studien festgeschrieben wurden, neu überlegt
werden müssen, liegt in der Natur der Sache. Eine ähnliche Forderung ist der wirtschaftliche Aspekt, da
die Neubaumaßnahmen dazu dienen müssen, den weiteren Verfall und das
Leerstehen der Thalia insbesondere im Foyerbereich zu verhindern, mehr noch, den
einst hohen Stellenwert in der Öffentlichkeit wieder zu erlangen. Städtebau: Durch
diese Längserstreckung der Überbauung soll die Situation Oper, Opernring
und Stadtpark eine räumliche Einfassung erreichen. Damit
wird für die zukünftigen Nutzer des "FORUM THALIA" eine attraktive
Situation geschaffen, welche den gesamten Opernring in eine neue Vernetzung stellt.
Der Vorplatz der Oper wird durch diese Baumaßnahme als neue städtische
Qualität definiert und soll mit seiner Dachterrasse auf dem neuen Baukörper
vertikal erweitert und erreicht werden. Von diesem neuen Stadtplatz auf dem Dach,
hier "Neuer Stadtplatz Forum Thalia" genannt, ist einer der attraktiven
Ausblicke auf Oper, Altstadt, Kaiser-Josef-Markt und Stadtpark gegeben. Eine der wichtigsten Forderungen für eine wirtschaftliche Realisierung ist es, dass die oberste Fußbodenhöhe nicht mehr als 22 m über dem tiefsten Geländepunkt liegt. Diese Forderung ist Grundlage für unseren Entwurf. Funktionen:Vereinigte Bühnen Graz und Next Liberty: Die Hauptzugänge bleiben aus dem Bestand heraus gleich, ein Kulissenlift an der Nordfassade zur Oper vereinfacht die Andienung der Montage- und Depothalle und verbindet darüber hinaus die Probebühne der Oper und die der Next Liberty. Dieser ist von seiner Lage so gewählt, dass auch der bestehende Aufzug aus den Untergeschoßen der Bühnen Graz die neue Probebühne im Obergeschoß versorgen kann. Im alten Depot des ehemaligen Zirkus wird eine Zwischendecke im 2. OG eingezogen. Diese Fläche dient Next Liberty-Künstlern als Probebühne. Kulissen, Kostüme und Requisiten schließen unmittelbar an diesen Bereich und verbinden die Bühnenbereiche miteinander. Die alte Stiege im Depot führt ebenso auf das Spielniveau der Jugend-bühne wie der neue Lift neben den Künstlergarderoben. Die geforderten Flächen für die Vereinigten Bühnen und Next Liberty werden laut Ausschreibung erfüllt, sind von ihrer Erreichbarkeit vollständig unabhängig und funktionell autark. Zum besseren Verständnis sind die Nutzungsbereiche und die Wegeführung für die Vereinigten Bühnen Graz und Next Liberty in einer eigenen Plandarstellung aufgestellt - siehe Niveau -3,58 m bis +9,50 m. Acoton und Geschäftpassage: Das Dach dieser Shops ist in der Höhe auf die Thalia abgestimmt und soll so ausgeführt werden, dass das Thalia-Gebäude frei gespielt ist und dieses Dach als Terrassenfläche genutzt werden kann. Ein Lift führt von hier aus auf das oberste Geschoß des Gebäudes und erschließt der Öffentlichkeit eine neue Stadtqualität mit Aussicht auf Graz. Dem Betreiber der oberen Geschoße wird eine Anbindung an die Tiefgarage Rosarium II ermöglicht, der Kunde oder der Arbeitnehmer gelangt somit in die Bereiche der Rezeption oder die Restauration im Obergeschoß der Thalia (ehemalige Foyerzone) über die vorher beschriebene Passage.Eine gedeckte Vorfahrt zum geplanten Hotel wird von der Girardigasse vorgeschlagen. Zwei hauseigene Autostellplätze komplementieren die Eingangszone des Hotels und ermöglichen einen Zugang sowohl über das behindertengerechte Foyer wie auch über das Entreé im Erdgeschoss. Die Anordung der Aufzüge wird dergestalt geplant, dass die Rezeption im 1. OG als zentrale Stelle eine optimale Übersicht über ihre Kunden erhält. Aus der Hotellobby ist jede Ankunft und Abfahrt erkennbar und schafft eine Übergangszone zur Restauration und Bar, welche auch von Besuchern der Theaterbereiche genutzt werden soll. Die oberen Geschoße über dem jetzigen Bestandgebäude sind in ihrer Ausdehnung so ausgeführt, dass die geforderte Nutzfläche für ein zukünftiges Hotel/Büroeinheiten erreicht werden kann. Als Besonderheit ermöglicht die Errichtung von Lichthöfen und Terrassen eine Beobachtung des Geschehens in den Probebühnen, somit wird die Einzigartigkeit des Ortes unterstrichen und dem Gast ein besonderes Flair vermittelt. Einschnitte in der Fassadenkonstruktion ermöglichen der Feuerwehr einen besseren Zutritt in das Gebäude und verdeutlichen die klare bauliche Trennung der Nutzungsbereiche. Zweckmäßigkeit
des Tragsystems: Durch diese Konstruktion ist es möglich, den Baukörper schwebend darzustellen und vor allem eine stützenfreie Ansicht von der Oper und der Girardistrasse zu realisieren. Das Tragsystem gestattet somit eine flexible Nutzung bzw. Raumaufteilung. Das
statische System wurde in den Grundzügen mit dem Büro DI Svetina besprochen.
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