Der Suchgraben - signifikantes Zeichen für einen Stadtteil der Neuen Aufmerksamkeit

Der Suchgraben ist nicht nur ein weithin sichtbares Zeichen für die Aufmerksamkeit der gebauten Umwelt gegenüber, er wird auch durch seine Erlebbarkeit bzw. durch die Erschließung und Bespielung der ca. 20.000m² großen Flächen Keller, Heizhaus, Gerstenboden sehr weit in das Bewusstsein der Bevölkerung von Graz eindringen. Als Programm sind Ausstellungen, Konzerte, Events, aber auch Räume für die Dokumentation der Idee des Entwicklungsprozesses für das Stadtmodell Reininghaus vorgesehen. Der Stimmungsgehalt, die Größe und das Programm der durch den Suchgraben erschlossenen Räume sollen zum "Schwungrad" nicht nur für den Stadtteil Reininghaus, sondern für ganz Graz werden.

Der Stadtteil der Neuen Aufmerksamkeit hat drei Themen, welche demonstrativ aufgezeigt werden:

  • die Neue Aufmerksamkeit als Haltung gegenüber der gebauten Umwelt
  • die Neue Aufmerksamkeit als Haltung gegenüber der Natur
  • die Neue Aufmerksamkeit als Haltung gegenüber den Menschen
  • Die Neue Aufmerksamkeit als Haltung gegenüber der gebauten Umwelt

    Der Suchgraben demonstriert diese Haltung und verläuft quer durch das Gelände. Er erschließt nicht nur das Heizhaus, sondern auch die brach liegenden Kellerräumlichkeiten sowie den Gerstenboden. Die Errichtung des Suchgrabens ist als Spatenstich für den Stadtteil Reininghaus zu sehen und im Gedanken des Startrituals angelegt. Jeder Schritt in der Errichtung des Suchgrabens wird als Erkundung inszeniert. Etappenziele wie das Öffnen des ersten Kellers bzw. die neue Nutzung des Heizhauses als Ausstellungsraum etc. werden medienwirksam aufgezeigt und so zu einem ständig präsenten Thema nicht nur in Graz, sondern weit darüber hinaus. Unabhängig davon wird der Suchgraben nach Fertigstellung die verschiedenen Raumstimmungen ("Poetiken") aufzeigen und mit seinem Programm zu einer ganz spezifischen Qualität des neuen Stadtteils Reininghaus werden. Ökologisch gesehen werden durch den Suchgraben die Kellerräume attraktiv erschlossen, natürlich belichtet und so vollwertig benutzbar. Dadurch werden bestehende Ressourcen mit neuen Qualitäten besetzt und müssen nicht abgebrochen werden. Die Räume, welche durch den Suchgraben nun vollwertig erschlossen werden, stellen einen Wert von ca. 9 Millionen Euro dar. Ein Abbruch der bestehenden Keller würde 5 Millionen Euro kosten und ca. 10.000 Lkw Fahrten verursachen. In diesem Sinn ist der Suchgraben neben vielen kulturellen und künstlerischen Aspekten auch ein Beispiel für ökologisches Wirtschaften.

    Die Neue Aufmerksamkeit als Haltung gegenüber der Natur

    Ähnlich den künstlerischen Aktivitäten in den erschlossenen Räumen des Suchgrabens soll parallel mit Aktionen und Inszenierungsarbeiten die neue Aufmerksamkeit auf die Natur gelenkt werden. Künstler beschäftigen sich mit dem Naturraum Reinighaus und zeigen nicht nur die Wertschätzung der Natur, sondern auch ihre Veränderung durch die Jahreszeiten.

    Die Neue Aufmerksamkeit als Haltung gegenüber den Menschen

    Der Mensch soll das zentrale Thema eines Märchens für Kinder und Erwachsene werden, das von Folke Tegetthoff als Auftragsarbeit gemeinsam mit Asset One geschrieben wird. Die ersten Worte "Es war einmal" sind Ausgangspunkt für eine Neue Aufmerksamkeit gegenüber den Menschen in diesem Gebiet. In diesem Zusammenhang soll auch das Buch "Werkstatt 017" weitere Ausgaben bekommen und so zu einem qualitätvollen Logbuch für den Stadtteil Reininghaus werden. Die Vernetzung nach außen und der Input werden von einem Redaktionsteam ausgearbeitet und jährlich herausgegeben. So ist es möglich, dass diese Neue Aufmerksamkeit dazu dient, einen besonderen Stadtteil zu zeigen, in welchem nicht nur die Gäste, sondern auch deren Spuren in die und in der Welt aufgezeigt werden.