Winter - Sommergarten:

Der Wintergarten als Zeichen attraktiver Nutzung der Sonnenenergie in unseren Breiten ist Thema dieses Schulprojektes. Die Ökologie als Investition in die Zukunft soll den Schülern als erlebbares Anschauungsbeispiel auf ihren Lebensweg mitgegeben werden.

Der Winter - Sommergarten ist Pausenraum und Freiluftklasse und bringt Sonne und Luft in die Innenzone der Schulgebäude.

Neben den bekannten Erlebnisqualitäten bringen diese Wintergärten auch Energie-ersparnis und die Möglichkeit zur Bepflanzung. Dies bedeutet bessere Luft bei geringeren Kosten. Alle Sonnengärten sind mindestens zweigeschossig ausgeführt.

In den Sommermonaten werden die Sonnengärten geöffnet. Durch gezielte Ventilation, zusammen mit der Vorkühlung im Erdkollektor, wird die Temperatur im Gebäudeinneren gesenkt und dies ohne Betriebskosten.

Neueste Untersuchungen haben gezeigt, dass Pflanzen wesentlich zur Verbesserung der Raumluft und somit neben dem pädagogischen Element auch entscheidend zur Leistungssteigerung beitragen.

Es wird vorgeschlagen, dass die Klassen die Patenschaft für den Wintergarten übernehmen, um so ihre Verantwortung gegenüber der Umwelt wahrzunehmen.

Dem Entwurf liegt ein homogenes äußeres Erscheinungsbild zugrunde, die Identität der verschiedenen Schultypen wird durch die Gestaltung der Wintergärten geprägt.

Städtebauliche Struktur:

Als städtebauliche Gesamtstruktur wird das Schulzentrum in drei Einzelgebäude aufgeteilt. Die Aufteilung erfolgt nach funktionellen Gesichtspunkten, d.h. die Gebäude werden entsprechend in Bundesschule, Landesschule und Sport-/Veranstaltungshalle gegliedert. Dieses gewählte System ermöglicht die Anordnung der Baukörper mit Hofcharakter. Durch die Situierung auf dem Grat des Hügels ergeben sich großzügige Panoramablicke nach außen und eine optimierte Belichtung im Inneren.

Benutzbare Architekturqualitäten wie Weg, Freitreppe und Platz werden geschaffen und verleihen dem Ensemble einen benutzerfreundlichen Charakter.

Der zentrale Platz steht als Synonym für Kommunikation und Begegnung und soll diese, über die verschiedenen Schultypen und -stufen hinweg, ermöglichen. Die dem Platz zugeordnete Freitreppe und Terrasse laden zum Verweilen ein und dienen gleichzeitig als Tribüne für die Sportanlagen.

Die Hauptzufahrt erfolgt von der östlichen Grundstücksecke. Dementsprechend sind die Parkplätze direkt am Eingangsareal situiert, wodurch das Schulareal frei von motorisiertem Verkehr ist. Eine Behindertenvorfahrt bzw. Anlieferung bis zum zentralen Schulplatz ist geplant.

Die Bushaltestellen werden westlich der Parkanlagen angeordnet. Diese zentrale Lage ermöglicht eine optimale Anbindung an das Schulzentrum und an das BORG.

Durch die Bepflanzung der Parkierungsanlage und des südöstlichen „Lerngartens“ entsteht ein grüne Pufferzone gegen das geplante Siedlungsgebiet im Osten.

Die Sportanlage ist in Verbindung mit dem Schulzentrum bzw. dessen 3-fach-Halle in ihrer Lage optimiert, d. h. einerseits sind die Umkleiden gemeinschaftlich nutzbar, andererseits ergeben sich durch die erhöhte Platzsituation bzw. durch das Buffett attraktive Zuseherplätze, wodurch eine wirtschaftliche Führung unterstützt wird.

Das durch den Schulbau anfallende Aushubmaterial wird für die Aufschüttung der Geländemulde verwendet, wodurch Abtransport und Deponierung dieses Materials entfallen. Somit können wesentliche Emissionen für Grieskirchen verhindert werden.

Die notwendige ökologische Vorrangfläche im Westen, der vorhandene Grünraum im Süden und die geplanten Grünflächen im Osten umhüllen das Schulzentrum mit einen Naturgürtel.

Im Projekt wird die Realisierung der Sportanlage mit Laufbahn dargestellt. In den neuralgischen Punkten werden Natursteinschlichtungen, welche begrünt werden, vorgesehen. Bei der Verwirklichung einer Sportanlage ohne Laufbahn bzw. einer Reduzierung auf 4 Bahnen könnten die Niveauunterschiede minimiert und mit einfachen Böschungen realisiert werden.

Bau- / Ausstattungsbeschreibung:

Als Hauptbaustoff wird Holz verwendet, wobei eine Mischbauweise vorgesehen ist. Die Primärstruktur bildet Stahlbeton, d.h. ein Stahlbetonskelett mit einer Gebäudehülle aus Holzleichtbauweise und Innenwänden aus Holzfertigteilen. Der Vorteil des Stahlbetonskeletts liegt in der ökonomischen Bauweise, in Verbindung mit optimalem Brandschutzverhalten.

Als Hülle bzw. raumabschließende Struktur wird eine Holzleichtbauweise verwendet. Diese in Sandwichbauweise vorgefertigten Wandkonstruktionen werden von regionalen Unternehmen im Werk vorproduziert und als finale Elemente vor Ort versetzt. Der Vorteil dieser Systeme liegt in der erreichbaren hohen Dämmstärke bei angemessener Wandstärke und der kurzen Bauzeit. Als innere wie auch als äußere sichtbare Oberfläche wird einheimisches Holz verwendet.

Die Fassade wird aus Lärchenholz hergestellt, welche pigmentimprägniert ist. Die Pigmentierung wird durch die natürliche Vergrauung unterstützt.

So ist es möglich eine optimierte, wartungsfreie Fassade zu realisieren. Dies unterstützt die Wirtschaftlichkeit in Errichtung und vor allem im Betrieb.

In der Fassade werden entsprechend Gebäudeorientierung, Budget und optischem Erscheinungsbild Photovoltaikelemente integriert. Die Warmwasserherstellung wird mittels Fassadenkollektoren, welche als Gestaltungselement verwendet werden, vorgeschlagen.

Die Innenwände werden in Holztafelbauweise hergestellt. Diese schnelle und trockene Bauweise zeigt ihren größten Vorteil in der Raumakustik und im angenehmen Erscheinungsbild. In akustischen Problemzonen können, mittels Oberflächen-perforierung, optimale Akustikwerte erzielt werden.

Als Boden wird Terrazzo bzw. Holzparkett verlegt. Grundsätzlich werden Materialien der „Baumaterial-Watchlist“ ausgeschlossen.

Ziel ist die Reduktion auf folgende Materialien: Holz und Holzwerkstoffe, Beton und Glas.

Landschaftsprogramm - Garten, Natur, Kulter:

Das neue Schulzentrum entsteht eingebettet in die seit Jahrhunderten von Menschenhand geprägte Kulturlandschaft des Hausruckviertels. Das landschaftliche Inventar im Entwurf entwickelt sich fließend aus einem inneren Kern von vielfältig nutzbaren Gärten über einen ökologisch dominierten Naturgürtel und wird schließlich von ortstypischen Elementen der regionalen Kulturlandschaft umgeben und durchwebt.

Im Sommer wie im Winter als Pausenhöfe begehbare Gärten schaffen lichtdurchflutete Schulgebäude. Neben den Erlebnisqualitäten sorgt die permanente Verdunstung und das schattenspendende Blätterdach für ein angenehmes Bioklima. Die aktive Nutzung der Sonnenenergie und die Sammlung des Regenwassers ermöglichen nicht nur die pflegeleichte Verwendung von reichblühenden, mediterranen und heimischen Pflanzen, sondern dienen auch - im Sinne einer Freiluftklasse - als wertvolles Anschauungs-beispiel für die SchülerInnen.

Der Erfordernis des nachhaltigen Umgangs mit Niederschlagswasser wird durch die Anlage von zwei Verdunstungs- und Retentionsbecken Rechnung getragen. Unzugängliche Schilfgürtel, Schmetterlingswiesen und Vogelschutzhecken schaffen Rückzugsbereiche für heimische Tier- und Pflanzenarten.

Birnbaumreihen und -alleen als lebendige landschaftsbildende Elemente begleiten die wesentlichen Erschließungsachsen und unterstreichen die Orientierung. An der Schnittstelle zwischen Stadt und Land verbinden charakteristische Streuobstwiesen und ein Rhythmus aus Baumhainen, Wildstaudenstreifen und Aufenthaltsflächen das Schulzentrum mit der Kulturlandschaft.